Liebes Konzert­­publikum

Herzlich Willkommen im digitalen Konzertprogramm von pourChœur und consonus vokalensemble!

Taifun

In den Wirren des Lebens, wenn uns die Stürme des Schicksals zu verschlingen drohen, ist Musik wie ein treuer Begleiter. Im Konzert­programm Taifun nehmen wir Sie mit auf eine musikalische Reise, die in der Pracht der Natur beginnt. Die Musik erzählt von sanften Briesen, rauschenden Flüssen, grünen Weiden, die uns daran erinnern, dass die Natur ein Wunder der Erde ist.

Doch in dieser Reise erleben wir auch tosende Stürme. Die Musik wird ungestüm, sie schreit, klagt und weint mit uns. Sie erzählt von Liebes­geschichten, von zarten Gefühlen und von der zer­störerischen Kraft, die sie manchmal haben kann.

Im Mittel­­punkt des Konzert­­programmes steht die Uraufführung Taifun, welche von Jonas Marti komponiert wurde. Das Werk ist für 6 Soprane, 6 Alti, 6 Tenöre, 6 Bässe und Sprechchor geschrieben. Melodien beginnen sich im Kreis zu drehen, ein tosender Sturm bahnt sich an und reisst uns gnadenlos mit.

Doch in den dunkelsten Momenten, wenn die Wut und die Hoffnungs­­losigkeit überhand zu nehmen scheinen, bleibt die Musik an unserer Seite. Sie drückt unsere Gefühle aus und lässt uns wissen, dass wir nicht allein sind.

Es erklingt ein Funken Hoffnung. Die Musik nimmt uns an die Hand und führt uns aus der Dunkel­heit heraus. Ihre Klänge erzählen von der unerschütter­lichen menschlichen Kraft und dem Willen, selbst in den schwierigsten Zeiten aufzustehen und weiter­­zumachen. Sie spendet Trost und erinnert uns daran, dass das Leben trotz aller Widrig­keiten schön sein kann.

Am Ende dieser musikalischen Reise steht die Liebe. Die Liebe, die die Welt zu­sammen­­hält und uns die Kraft gibt, die schwierigsten Zeiten zu überstehen. Ein kostbares Gefühl, das uns verbindet und uns zeigt, dass wir füreinander da sein können, egal was passiert. Die Musik erinnert uns an die Schönheit des Lebens und gibt uns die Hoffnung, dass morgen ein besserer Tag sein wird.


Konzert­programm

I denna ljuva sommartid
Arr. Bengt Ollén

Traditioneller schwedischer Psalm über den Sommer als eine freudige Zeit des Wachstums und der Fülle in der Natur.


Laevas lauldakse
Veljo Tormis (1930 – 2017)

In diesem hypnotischen Liebeslied hören wir tragische Untertöne: Junge Männer des kleinen Dorfes Rappuka wurden zum Militärdienst eingezogen, während die Mädchen zurückblieben und am Ufer weinten. Die Ballade basiert auf einem ingrisch-finnischen Volkslied.


Mõtisklused
Ester Mägi (1922 – 2021), Text: A. H.Tammsaare

Mõtisklused (estnisch, Meditationen) verbindet fünf kurze Charakter­stücke miteinander. Darin wird sowohl von hoffnungs­voller Liebe und dem wieder­kehrenden Frühling gesungen, wie auch von erreichbarem Lebens­glück und der Ungerecht­igkeit unter­schiedlicher Lebens­vor­aus­setzungen. Das letzte Stück wiederum beschreibt die Schön­heit, welche die Poesie den Leid­tragenden abgewinnt.

Armastus on pärl — Die Liebe ist eine Perle
Rõõm ja õnn — Freude und Glück
Õnn on nii ligi — Das Glück ist so nah
Ja ikka — Und noch immer
Kuula armastab kannajujaid — Die Poesi liebt ihre Leidtragenden


Taifun
Jonas Marti (*1992)

Die Grundidee der Auftrags­komposition ist es, den Wirbel­sturm «Kamikaze» (japanisch, göttlicher Wind) akustisch hör- und erlebbar zu machen. Es handelt sich dabei um einen Taifun, der im 13. Jahr­hundert zwei Eroberungs­versuche des japanischen König­reichs durch eine mongolisch-koreanische Streit­macht beendet hat. In der Komposition stehen 24 Solo­stimmen rings um das Publikum, welche sich unter­schiedliche musikalische Motive im Kreis herum­geben. Durch die Anzahl, die Intensität und die Ge­schwindig­keit dieser Motive wird so das Auf­bäumen eines Wirbel­sturms hörbar gemacht. Auch die Ruhe im Auge des Taifuns ist akustisch sehr gut wahr­nehm­bar. Unter­stützt werden die 24 Sänger:innen durch einen Sprech­chor, welcher die besagten zwei Eroberungs­verusche erzählt.


Daluyong
Ily Matthew Maniano, Text: Joey Vargas

2013 traf der Taifun Yolanda die philippinischen Inseln mit aller Macht. Das Stück führt die Hörenden durch die verschiedenen Phasen des Sturms mit seinen ver­heerenden Aus­wirkungen: Von der Ruhe über den ersten Wind bis hin zur Flutwelle. Aber auch das darauffolgende Klagelied der Hinterbliebenen sind hörbar – und am Ende: Hoffnung.


Wie liegt die Stadt so wüst
Rudolf Mauersberger (1889 – 1971)

Dresden wurde in der Endphase des zweiten Weltkrieges beinahe vollständig zerbombt. Der Komponist Rudolf Mauersberger schrieb diese Motette als persönliche Trauerverarbeitung der Zerstörung seiner Heimatstadt.


Miserere
Zoltán Kodály (1882 – 1967)

Dieses Werk wurde vom ungarischen Komponisten Zoltán Kodàly für doppelten Chor geschrieben. Es zeichnet sich durch seine komplexe Harmonie, reiche Textur und emotionale Tiefe aus.


Lay a garland
Robert Pearsall (1795 – 1856)

Eine gefühlvolle musikalische Darstellung einer Blumengirlande, die auf
das Grab eines Verstorbenen gelegt wird.


Shenandoah
Arr. James Erb

Es wird vermutet, dass dieser amerikanische Folksong von kanadischen und amerikanischen Pelzhändlern stammt. «Shenandoah» beschreibt die Sehnsucht nach ihrer Heimat, dem Missouri River.


Let my Love be heard
Jake Runestad (*1986)

Dieses Gebet knüpft an die Tradition des 130. Psalms «De Profundis», also «Aus der Tiefe» an. Es soll nach grossem Schmerz wieder Hoffnung in dunklen Stunden spenden.


Tykus Tykus
Vaclovas Augustinas (* 1959)

Die Komposition basiert auf einem lithauischen Liebeslied, in dem das Reiten zu Pferd eine zentrale Rolle spielt. Deshalb wird diesem Aspekt der Komposition eine grosse Wichtig­keit beige­messen und das reitende Pferd ist sowohl durch Schnalz­geräusche als auch durch die Umsetzung des konsonant­reichen Texts akustisch sehr präsent.


Die beiden Chöre pourChœur und consonus vokalensemble

pourChœur
Das Vokalensemble pourChœur engagiert sich für die Interpretation von viel­stimmiger, ausser­ge­wöhnlicher Chor­musik des 20. und 21. Jahr­hunderts. Für seine Projekte erteilt pourChœur zudem regel­mässig einen Kompo­sitions­auftrag an junge KomponistInnen und verfolgt damit konsequent das Ziel, den Aus­tausch von älterer und zeit­ge­nössischer Chor­musik zu fördern. Die Zusammen­arbeit mit befreundeten Chören und Künstler­Iinnen aus anderen Musik­sparten bereichert die thematisch konzipierten Konzerte auf eine einmalige Art und Weise. So blickt das Ensemble u.a. auf Kooperationen mit Christian Zehnder, dem „hornroh modern alphorn quartet“, dem „Neuen Orchester Basel“, dem „Circus FahrAwaY“ und „molto cantabile“ aus Luzern zurück.

consonus vokalensemble
gemeinsam zusammen­klingend und harmonisch bis zur Höchst­leistung! Dies ist das Credo von consonus vokalensemble, welches sich aus erfahrenen Sängerinnen und Sängern aus den Regionen Graubünden, Ost­schweiz, Luzern und Zürich zusammen­­setzt. 

Das Haupt­ziel von consonus ist, das Publikum mit seinem Chor­klang in neue Welten zu entführen und ein un­ver­­gessliches Konzert­­erlebnis zu schaffen!


Leitung

consonus vokalensemble Mauro Ursprung
pourChœur Marco Beltrani und Samuel Strub


Ausblick

15. Dezember 2023
The Sound of Christmas, Luzern KKL
consonus vokalensemble

26. Dezember 2023
Weihnachtsoratorium, Dornach
pourChœur

14. Januar 2024
Vorbereitungskonzert Schweizer Chorwettbewerb, Amriswil
consonus vokalensemble


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Dank

Fachausschuss Musik, Basel Landschaft Amt für Kultur
Migros Kulturprozent
kulturticket.ch
Stadt Luzern FUKA Fonds


Impressum

Texte: Marco Beltrani, Samuel Strub, Mauro Ursprung, Gian Reto Trepp, Annabarbara Winzeler, Olivia Hubli
Grafik analog und digital: Olivia Hubli studio muchogusto

«Das Glück ist so nah, man muss nur darauf vertrauen, es zu finden. Nur Mut muss man haben, um es zu ergreifen.»
– Õnn on nii ligi aus Mõtisklused